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Parcoursbesuch der Jugend in Haigerloch-Stetten

Kinder und Jugendliche plus Begleitung unterwegs

Am 9. März 2024 begaben sich 13 Kinder und Jugendliche aus der Bogenabteilung der Stuttgarter Bogenjäger samt Begleitung durch Olaf, Kerstin, Karin und Mia auf einen spannenden 3D-Parcoursbesuch in Haigerloch-Stetten. Bei strahlendem Sonnenschein und besten Wetterbedingungen versprach der Tag ein unvergessliches Erlebnis zu werden.

Ein Tag voller Herausforderungen und Spaß

Die jungen Bogenschützen starteten bereits um 8:30 Uhr in den Tag. Der Parcours führte sie durch Wald und Wiese mit 28 verschiedenen 3D-Tierattrappen – die Jugendlichen zeigten ihr Können und ihre Begeisterung für den Bogensport.

Mittagspause mit Genuss

Zur Mittagszeit erwartete die Gruppe ein gedeckter Tisch, der keine Wünsche offen ließ. Bei duftendem Punsch, aromatischem Kaffee, belegten Brötchen, verlockendem Kuchen und frisch gebackenen Zimtschnecken stärkten sich die jungen Schützen für die zweite Hälfte des Tages. Die gute Laune war ansteckend, und die Gespräche drehten sich um die besten Schüsse und die schönsten Momente auf dem Parcours. Natürlich war auch der Waldspielplatz mit der Wippe ein Highlight.

Erschöpft, aber glücklich

Nach einem ganzen Tag im Freien kehrten die Jugendlichen auf der Rückfahrt nach Stuttgart müde, aber mit strahlenden Augen zurück. Der Parcoursbesuch war nicht nur ein sportliches Abenteuer, sondern auch eine Gelegenheit, neue Freundschaften zu knüpfen und die Natur zu genießen.

Insgesamt war der Parcoursbesuch der Jugend der Stuttgarter Bogenjäger in Haigerloch-Stetten ein tolles Erlebnis, das sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben wird. Wir freuen uns schon auf das nächste Abenteuer!

Vielen Dank an alle, die geholfen haben, den Tag zu diesem Erlebnis zu machen.

Text: Olaf Labrenz

Fotos: Mia, Olaf, Helena

Zwei Medaillen bei der Süddeutschen Hallenmeisterschaft 2024 in Hechingen

Wieder Lothar und Matthias erfolgreich

Beim Notieren der Ergebnisse: Lothar Hahn, im Hintergrund Günther Manz
Beim Notieren der Ergebnisse: Lothar Hahn, im Hintergrund Günther Manz

 

Beinahe wäre der Titel des Süddeutschen Meisters in der Klasse Traditioneller Recurve TRB bei den Jungen Senioren zum dritten Mal hintereinander an die Bogenjäger des SV Hoffeld gegangen.  Doch diesmal schnappte ihn sich ein anderer: Torsten Diefendahl vom BSF Mötzingen. Diefendal ist den SV Hoffeldern  gut bekannt, denn er war reger Teilnehmer bei unserem ehemaligen Schach-Bogenturnier gewesen und hatte  sich dort stets auf dem Treppchen platziert.

Siegerehrung Lothar Hahn und Torsten Diefendahl
Siegerehrung Lothar Hahn und Torsten Diefendahl

Den zweiten Platz konnte sich diesmal Lothar Hahn ergattern, fünfter wurde Günther Manz. Nicht dabei war in diesem Jahr Reinhard Meyer, der Sieger von 2022, weil er wegen Erkrankung nicht teilnehmen konnte.

Matthias Valero mit dem Historischen Holzbogen
Matthias Valero mit dem Historischen Holzbogen

Steigerung gegenüber dem Vorjahr bei Matthias Velero: Er konnte seinen dritten Platz in der Königsklasse der Historischen Holzbogen vom Vorjahr verbessern und wurde diesmal Süddeutscher Vizemeister hinter Marcel Egerter von der SGi Welzheim (mit Olympiastützpunkt und Bundesliga-Team).

Siegerehrung Matthias Valero und Marcel Egerter
Siegerehrung Matthias Valero und Marcel Egerter

Drei Hoffelder Frauen in Reutlingen auf Rang eins

Stuttgarter Bogenjäger beim Wasenwaldturnier mit Rekordteilnehmeranzahl

Lange Jahre hatte die Feldbogenabteilung des PSV Reutlingen das weithinbekannte 3D-Turnier “Unter der Achalm” veranstaltet. Seit einiger Zeit fand dies aus verschiedenen Gründen allerdings nicht mehr statt. Unter der neuen Führung des Abteilungsleiters Clemens Grebner und seinem neuen, sehr engagierten Team gab es im Frühsommer bereits ein Qualifikationsturnier der Bowhunterliga und am 24. September das 1. Wasenwald-Turnier.
 
 
Das sollte für die Teilnehmer jedoch kein Zuckerschlecken werden, standen doch überproportional viele Tiere der großen Kategorien stets auf weite Entfernungen, aber nur einmal maximal möglich weit – was besonders gemein ist. Kleine und mittlere Tiergruppen waren dagegen weniger vertreten. Dazu kam der sehr wellige Boden bei schwierigen Hell-Dunkel-Lichtverhältnissen.
 
 
Die hohen Anforderungen motivierten unsere beiden jugendlichen Teilnehmerinnen, die von näheren Pflöcken schießen durften, bei ihrem ersten Turnier überhaupt. Sie schnitten ganz hervorragend ab: Muriel Herrmann erzielte tolle 354 Punkte – Platz eins in der Klasse BHR.
 
Muriel Herrmann (rechts) siegte bei den Jugendlichen in der Klasse TBR
Muriel Herrmann (rechts) siegte bei den Jugendlichen in der Klasse TBR

Und in der Bogenklasse TRB schaffte Helena Labrenz grandiose 402 Punkte – und konnte damit ebenfalls gewinnen.

Helena Labrenz auf Rang 1 bei den jugendlichen TRB-Schützen
Helena Labrenz auf Rang 1 bei den jugendlichen TRB-Schützen
Bei den Erwachsenen, für die deutlich weiter entfernte Pflöcke gesteckt waren, landete Anja Luisa Riedel ebenfalls ganz oben auf dem Siegertreppchen. Mit den grandiosen 416 Punkten hätte sie in ihrer Klasse BHR sogar bei den Männern gewonnen. Weitere Schützinnen in Reutlingen waren Anja Nogger bei den Langbogen Damen, die mit 200 Punkten auf Rang sechs kam, und Bärbel Zeller, die mit 150 Punkten den 18. Platz bei den TRB-Damen belegte.
 
Bester männlicher Hoffelder war Wolle Nogger, der ebenfalls mit dem Langbogen in den Wasenwald zog. Mit seinen 356 Punkten erreichte er einen super zweiten Platz!
 
Olaf Labrenz lieferte wie seine Tochter in seiner ersten Turniersaison mit 352 Punkten bei den BHRlern auch ein ganz hervorragendes Ergebnis ab. Er landete auf Rang vier, nur vier Punkte hinter dem Rang drei – was einen Podiumsplatz bedeutet hätte.
 
Wie immer waren die meisten Schützen bei den männlichen Traditionellen Recurvebögen vertreten. Von den insgesamt 34 Teilnehmern im Feld kamen vier von den Stuttgarter Bogenjägern: Am weitesten vorne landete Wolf-Martin Riedel mit 370 Punkten auf Rang fünf, zwölfter mit 346 Punkten wurde Lothar Hahn, direkt dahinter Günther Manz mit 338 Punkten und Reinhard Meyer auf Platz 21 mit 292 Punkten.
 
Insgesamt elf Teilnehmer kamen also vom SV Hoffeld – so viele wie seit Jahren nicht mehr. Ganz erfreulich natürlich die tollen Ergebnisse und das erfolgreiche Debut unserer beiden Youngster Muriel und Helena.
 
Alle geehrten Schützen, die Platz eins, zwei oder drei belegten
Alle geehrten Schützen, die Platz eins, zwei oder drei belegten

Finale der Deutschen Bowhunterliga: zweimal Gold

Gleich drei Stuttgarter Bogenjäger im Kampf um Gold und Bronze

Während der Saison 2023 über hatten 32 Turniere nach dem Doppelhunter-Modus stattgefunden, und die besten Bogenschützen von 510 Teilnehmern wurden zum Final-Turnier am 15./16. September in der Klosterstadt Maulbronn eingeladen.

Qualifiziert hatten sich in der Klasse Bowhunter Recurve Anja Luisa Riedel bei den Jungen Seniorinnen sowie Günther Manz, Lothar Hahn und Wolf-Martin Riedel in der Klasse Traditionelle Recurves – der größten Klasse – bei den Jungen Senioren für das Finalwochenende beim VfS Maulbronn.

Während es bei den Herren sehr spannende, knappe Entscheidungen gab, hatten sämtliche Gegnerinnen von Anja Luisa kurzfristig abgesagt. Zwar fiel ihr dadurch die Goldmedaille ohne Gegenwehr in die Tasche, doch das ist eher schade und nicht der Sinn der Sache. Doch sie machte das beste daraus und kämpfte gegen die anderen Schützen in den ihr zugeteilten Gruppen. Und schlug dabei sogar zwei Compound Blank-Schützen.

Bei Günther, Lothar und Wolf zählte dagegen jeder Schuss. In der ersten Runde von 14 Zielen auf dem Parcours ging es um die Reihenfolge der eingeladenen 16 Starter, und nur die ersten acht kamen weiter. Günther dominierte deutlich und belegte klar den ersten Rang, Wolf schaffte den dritten Platz, nur Lothar reichte der zehnte Platz nicht mehr für die Zwischenrunde. Am Nachmittag dann die zweite 14er-Runde auf einem anderen Parcours. Günther musste gegen den Achtplatzierten und Wolf gegen den Sechstplatzierten kämpfen. Beide konnten sich weiter glatt durchsetzen und standen somit im Halbfinale.

Am Sonntag Vormittag ging es auf dem dritten Parcours in den zwei Halbfinals um die Entscheidung über den Einzug in das Gold- oder das Bronzefinale. Alle vier Kontrahenten in einer Gruppe – es herrschte sehr faire, aber konzentrierte, prickelnde Atmosphäre – ein tolles Miteinander auf sehr hohem Niveau.

Während Wolf am Vortag souverän weiter gekommen war, lässt ihm sein Gegner, der Franke Werner Noe, am Sonntag Vormittag keine Chance und Wolf rückt somit ins kleine Finale um die Bronzemedaille. Günther kämpft mit seinem Gegner, Reiner Schuppel aus Heidelberg, Ziel für Ziel bis zum Schluss. Obwohl Schuppel lange führt, kann sich Günther bei Ziel elf wieder herankämpfen.

Am letzten Schuss Nummer 14 auf einen stehenden Bären in etwa 50 Meter Entfernung ist er nur vier Punkte zurück. Beide gleichzeitig am Pflock, Günther trifft mit dem ersten Pfeil – ins Kill. Zehn Punkte. Schuppel hat eine Null. Zweiter Schuss von Günther vom etwas weiter vorne platzierten Pflock – eine Acht. Und Schuppel noch einmal eine Null. Was für ein Krimi, eine Nervenentscheidung. Günther ist in diesem Moment absolut cool und darf somit um die Goldmedaille kämpfen.

Am Nachmittag finden dann auf der Wiese beim Schützenhaus des VfS Maulbronn die Finalkämpfe um die Medaillen vor Publikum statt. Vier Tiere, jede Paarung muss pro Tier wie üblich von zwei unterschiedlich weit entfernten Pflöcken schießen.

Nun hat Wolf den Heidelberger Reiner Schuppel als Kontrahenten. Beide haben mit der ungewohnten Situation zu kämpfen und zeigen nicht ihre besten Seiten. Wolf ist vielleicht eine Spur übermotiviert und schießt ein drei Mal drüber. Er hat keine Chance mehr, das wieder aufzuholen – Schuppel kann sich daher Bronze an sich reißen. Insgesamt ist Wolf dennoch zufrieden. Er hat am Samstag eine tolle Leistung gebracht und das vor der Saison gesetzte  Ziel der letzten Vier und damit das Erreichen des Halbfinals geschafft.

Währenddessen setzt Günther seinen souveränen Auftritt fort und gewinnt nervenstark die Goldmedaille gegen seinen Gegner Werner Noe. Seine Devise: ruhig bleiben und nicht über die erzielte oder noch zu erreichende Punkte nachdenken, sondern auf jeden einzelnen Schuss konzentrieren. Dadurch hält sich bei ihm die Nervosität in Grenzen. Gratulation.

Zweimal Gold, ein vierter und für Lothar letzendlich sogar noch der achte Platz (ab Rang fünf wurde die Gesamtpunkzahl auf den drei 14er-Einheiten zusammengezählt) – tolle Leistung also für die Stuttgarter Bogenjäger.

Die beiden Riedels bei der Weltmeisterschaft in Rovaniemi/Finnland

Bronzemedaille für Lu Riedel, Wolf wurde 21.

Der Höhepunkt in ihrem gemeinsamen Leben als Wettkampfbogenschützen sollte für Anja Luisa “Lu” Riedel und Wolf-Martin Riedel vom SV Hoffeld die Weltmeisterschaft im 3D-Bogenschießen werden. Im letzten Jahr hatten sie noch bei der Europameisterschaft in Confolens teilgenommen, und Anja Luisa hatte sich damals in einem Wahnsinns-Wettkampf die Goldmedaille für den Europameistertitel geholt – das war fantastisch! Wolf hatte krankheitsbedingt den Wettbewerb nach durchwachsenen Platzierungen im Mittelfeld nicht beenden können. Die 1000 Kilometer nach Frankreich hatten beide damals entspannt mit ihrem Campervan bewältigt.

Wieder Erwarten war nun in diesem Jahr die zweitägige Anreise zur Weltmeisterschaft per Flug über Berlin nach Helsinki und die letzten 1000 Kilometer mit dem Nachtzug (nie wieder: zu unruhig, Schlaf immer nur für Minuten) hoch zum Polarkreis nach Lappland sehr stressig. Aber bis Wettkampfbeginn am 3. Juli waren vier Tage zur Eingewöhnung und als Toleranzzeit für das Gepäck mit den Bogenausrüstungen eingeplant. Beide hatten Glück, die Taschen konnten am Flughafen in Helsinki rechtzeitig für die Weiterfahrt im Zug übernommen werden. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Teilnehmern, die Pech hatten und sich sogar Bogen und Pfeile ausleihen mussten.

Die erste Disziplin war Doppelhunter, sie fand für beide am ersten Wettkampftag in der Nacht bei Mitternachtssonne statt. Wolf war mental gar nicht da. Während er sich bei den letzten Doppelhunterliga-Wettkämpfen vor der WM noch hatte festigen können und regelmäßig um die 250 Punkte schaffte, lief’s am ersten Tag der WM gar nicht gut. Der Wettkampfbeginn war erst um 20 Uhr. Das ging bis morgens um 4 Uhr. Aber: voller Durchbruch der Target Panic – 200 Punkte, Platz 34. Das bekam er aber nach dem Ruhetag super in Griff und schaffte bei der 3D-Runde fantastische 474 Punkte – das neuntbeste Tagesergebnis. Am nächsten Tag lief die Ein-Pfeil-Hunterrunde wieder nicht so toll, aber dafür der letzte Tag: wieder 3-Pfeil, wieder Tagesneunter mit strammen 468 Punkten. Insgesamt Rang 21. Die Gesamtplatzierung spiegelt die guten Resultate nicht wieder – denn vor Wolf sind die Abstände extrem knapp: Mit nur 15 Punkten mehr wäre er 15. geworden und mit dem ansonsten machbaren Doppelhunter-Ergebnis von 250 Punkten sogar elfter. Aber wenn…

Wolfs Frau Lu brachte leider die überragende Form der Wochen und Monate vor der WM nicht mit nach Rovaniemi. In allen Wettkämpfen bis dahin hatte sie unangefochten gewonnen, hatte alle Frauen deklassiert und wäre von den erreichten Punktzahlen sogar bei den Männern stets auf dem Treppchen gelandet. Und als amtierende Europameisterin galt sie bei vielen als Favoritin. Aber genau das sollte sich zu ihrem Problem entwickeln: In der ersten Wettkampfdisziplin Hunter mit nur einem Pfeil pro Ziel lief’s zunächst erwartungsgemäß gut und sie lag lange knapp vorne. Doch zur Hälfte der Nacht kamen ein paar schlechtere Schüsse und die direkt hinter ihr liegende Konkurrenz zog vorbei. Das ergab zunächst den Rang vier. Den konnte sie am zweiten Tag halten und am dritten bei einem absoluten “Kopf-an-Kopf-Rennen” sogar auf Rang drei verbessern, was sie schließlich mit hauchdünnem Vorsprung von 5 Punkten “ins Ziel” brachte. Richtig zufrieden war sie an keinem Tag, denn ihr fehlte die Souveränität der Monate zuvor. Aber der Druck war zu groß – von ihr selbst und auch von außen. Und während bei Wolf unter den Konkurrenten eine unglaubliche, beflügelnde Harmonie herrschte, wo sich jeder über gute Schüsse der Gegner mitfreute, war der Konkurrenzdruck unter den gleichstarken Damen sehr hoch. Inzwischen kann sich Lu natürlich über den dritten Rang freuen. Sie sieht positiv, dass der Druck als Bronzemedaillengewinnerin in der nächsten Zeit und in den folgenden Wettkämpfen weit nicht so groß sein wird, wie der, wenn sie den Weltmeistertitel geholt hätte.

Übrigens war es traumhaft, eine WM in Lappland zu erleben: atemberaubende Landschaft mit allerdings sehr anspruchsvollem Gelände für die Wettkampfschützen, stimmungsvolle Mitternachtssonne, die absolut tiefenentspannten Finnen, über 900 Schützen aus 31 Ländern, aus allen Teilen der Welt, Atmosphäre, usw.

Problematisch war nur, dass die Wettkämpfe in einem Naturschutzgebiet statt fanden. Da Backstopps so gut wie keine aufgestellt waren zerschellten danebengegangene Pfeile entweder an einem Felsen oder verschwanden im 20 Zentimeter tiefen Moos. Danach zu graben, war strengstens verboten und wurde heimlich überwacht. Wer dabei zweimal gefilmt wurde, wurde disqualifiziert. Nach den verloren gegangenen Pfeilen wurde von der Organisation in den Wettkampfpausen mit Metalldetektoren gesucht. Tatsächlich erhielt Wolf einen Pfeil zurück, der direkt neben einem 70 cm kleinen Pinguin vom Moos verschluckt worden war. Der fiese, winzige Pinguin stand 42 Meter weit weg vom Pflock, und damit sehr, sehr weit. Sonst „opferte“ er nur noch einen Pfeil auf einem Felsen, und Lu verzeichnete gar keinen Verlust. Beide hatten also viel Glück – andere schimpften dafür umso mehr, vor allem die Primitiv- und Holzbogenschützen fluchten schwer. Manch einer hatte 15 Stück an einem Tag verloren und musste vor Ort Nachschub kaufen, der dann aber überhaupt nicht zum Equipment passte.

Rovaniemi, die Hauptstadt Lapplands, liegt in Nordfinnland und ist mit rund 8000 Quadratkilometern die größte Stadt Europas. Auf dieser Riesenfläche wohnen allerdings nur 85.000 Einwohner. Der prominenteste ist der Weihnachtsmann, der hier zusammen mit seinen Rentieren sein Quartier hat und in Santa Claus Village sogar über ein eigenes Postamt verfügt. Nur die An- und dann auch die Abreisen mit dem Flugzeug waren ziemlich schlecht verlaufen. Bei aller Digitalisierung hat man beim Reisen Gott sei Dank immer noch mit Menschen zu tun, aber die kommen mit eben dieser ausufernden Digitalisierung immer weniger zurecht, was Chaos zur Folge hat. Im Nachhinein wären Lu und Wolf lieber mit ihrem Campervan selber gefahren – trotz Zeitaufwand und der enormen Strecke von rund 6000 Kilometern hin und zurück – dafür hätten sie sich dabei größtenteils auf sich selber verlassen können.

Die Europameisterschaft im kommenden Jahr wird in der Steiermark in Österreich sein. Dorthin geht die Reise dann auf jeden Fall nicht im Flugzeug…

Am Bahnhof in Helsinki: Warten auf den Nachtzug
Am Bahnhof in Helsinki: Warten auf den Nachtzug
Hier wird das Fernglas von Lu gecheckt, ob ein Entfernungsmesser eingebaut ist
Beim Marsch der Nationen sind wir mittendrin und machen Radau
Jetzt geht’s los: Lu geht mit ihrer Gruppe auf den ersten Parcours
Ganz hinten, der weiße Fleck ist das Ziel. Danebenschießen gibt Verlust oder Pfeilbruch
Schwer zu treffen: flache Ziele auf unbekannten Entfernungen
Während Lu schon auf den weißen Wolf schießt, sondiert ihre Gegnerin noch
Die sind echt. Ein Treffer kostet 10.000 Euro Strafe
Ein mooriger und moosiger Wald, die Stechmücken sieht man nicht
Siegerehrung in der Klasse Bowhunter Recurve bei den Jungen Seniorinnen
In Rovaniemi vor der Sporthalle, wo wir uns anmelden und das Equipment geprüft wird
Santa Claus begrüßt uns persönlich
Wir sind das Volk…
Alle Schützen stehen nebeneinander und schießen erst nach dem Kommando
Über 900 Schützen nahmen teil an der Weltmeisterschaft
Zunächst geht es sogar noch durch den öffentlichen Straßenverkehr
Null Uhr: der liegende Hirsch im Gegenlicht der Mitternachtssonne
Blick vom höchsten Berg auf die wartende Gruppe von Lu
Noch ein weiter Schuss auf ein Tier der Gruppe 1
Wolf hatte Glück mit sehr angenehmen Konkurrenten
Auf Stegen läuft man durch das Moor
Vin links: Anja Luise Riedel (Platz 3), Rosa Janwlecke (Platz 2), Regina Rommel (Platz 1)
Lu und Wolf

Finale der Deutschen Bowhunterliga: vier Stuttgarter Bogenjäger qualifiziert

Deutschland-weite Liga findet ihren 2023er-Höhepunkt in Maulbronn

Die ganze Saison über fanden rund 25 vergleichbare Turniere nach dem Doppelhunter-Modus statt, und die besten Bogenschützen wurden zum Final-Turnier eingeladen. Der Saisonhöhepunkt findet am 15./16. September in der Klosterstadt Maulbronn statt.

Qualifiziert für das Finale der Bowhunterliga: Wolf-Martin und Anja Luisa Riedel, die beiden links im Bild, und Günther Manz sowie Lothar Hahn, die beiden rechts. Auch im Bild: Marc Mauch, dem wir gute Besserung wünschen, und Reinhard Meyer, der die Liga diese Jahr ausließ
Qualifiziert für das Finale der Bowhunterliga: Wolf-Martin und Anja Luisa Riedel, die beiden links im Bild, und Günther Manz sowie Lothar Hahn, die beiden rechts. Auch im Bild: Marc Mauch, dem wir gute Besserung wünschen, und Reinhard Meyer, der die Liga diese Jahr ausließ

In mancher Augen gilt dieser Modus Doppelhunter als die schwierigste Wettkampfform. Zwei perfekte Schüsse aus verschiedenen Entfernungen auf das selbe Ziel, das kann sehr anspruchsvoll sein.

An rund 20 Wochenenden fanden im gesamten Bundesgebiet ein- oder zweittägige Qualifikationsturniere statt. Man muss mindestens dreimal dabei sein und kann sogar mehrfach teilnehmen, aber nur die drei höchsten Ergebnisse davon werden gewertet. Am besten von den männlichen Stuttgarter Bogenjägern vom SV Hoffeld hat dies  Günther Manz hinbekommen. In der Klasse der Traditionellen Recurvebogen landete er bei den Jungen Senioren ab 55 Jahren bundesweit mit 848 Punkten auf Rang zwei (sehr konstante 286, 282 und 280 Punkte). Nach längerer Führung während der Saison hatte ihm erst ganz am Ende der Heidelberger Reiner Schuppel, der BHL-Gesamtsieger der Jahre 2021 und 2022, den Platz eins abgenommen.

Im gleichen Feld der TRB dahinter Wolf-Martin Riedel auf Platz sechs. Sein grandioses Ergebnis von 305 Punkten in Altenburg im Schwarzwald hatte ihn zunächst sogar auf den vierten Platz nach vorne katapultiert. Die weiteren gewerteten Ergebnisse: 254 und 253 Punkte, macht zusammen 812 Zähler. Beim letzten Turnier in Mitteldeutschland schoben ihn zwei Kontrahenten dann doch noch um zwei Ränge zurück. 

Auch Lothar Hahn ist in derselben Klasse durch seinen 13. Platz mit dabei. Er erzielte bei den drei Turnieren, die in die Wertung einfließen,  241, 240 und 236 Punkte; das macht insgesamt 717 Punkte.

Sprichwörtlich den Vogel abgeschossen mit ihren phänomenal hohen Punktzahlen hat Anja Luisa Riedel in der Klasse Bowhunter Recurve ebenfalls bei den Jungen Seniorinnen. Am ersten Tag in Haigerloch-Stetten lieferte sie grandiose 341 Punkte ab. Und am zweiten Tag setzte sie noch mal eines drauf: unfassbare hohe 361 Zähler. MIt ihrem dritten gewerteten Ergebnis von 316 Punkten kann sie unglaubliche 1018 Punkte anschreiben lassen: unangefochtener Platz eins in ganz Deutschland. Damit wäre sie auch bei den BHR-Männern vorne dabei gewesen.

Doch beim Finale in Maulbronn am Wochenende des 16. und 17. Septembers sind alle vorher erzielten Ergebnisse Makulatur. Alles wird auf null gestellt, die Karten neu gemischt. In Ausscheidungskämpfen Mann gegen Mann und Frau gegen Frau kommt in einem abgewandelten KO-System nur jeweils der bessere eine Runde weiter. Auf diese Weise werden die beiden Halbfinale und schließlich die Medaillen ausgefochten bis hin zu den Finalkämpfen sowohl um die Plätze eins und zwei als auch die Plätze drei und vier.  Dabei stehen dann jeweils vier Tiere bereit, eines von jeder der nach Größe sortierten Tiergruppen, und diese dienen auch hier wiederum aus zwei Entfernungen als Ziel. Zur Krönung finden die Medaillenkämpfe dann sogar vor Publikum statt und hier gilt es um so mehr, die Nerven zu bewahren.

Herbstturnier für alle am 8. Oktober

3D-Turnier für Erfahrene, Anfänger und Jugendliche
Haltet Euch den Termin frei: Den “Golden Summer” wollen wir genießen mit einem gemeinsamen Turnier, bei dem Erwachsene, Jugendliche, Neulinge, erfahrene Turnierschützen – einfach alle Mitglieder der Abteilung der Bogenschützen im SV Hoffeld willkommen sind.

Es wird nur eine Bogenklasse ohne Handicap-Wertung, getrennt nach Herren, Damen und Jugend, geben.

Wir werden ab 10 Uhr gemeinsam einen 3D-Parcours aus 14 Zielen aufbauen.  Turnierbeginn 11 Uhr.

Geschossen wird in der ersten Runde aus zwei Entfernungen: Erfahrene nehmen das Ziel vom hinteren Pflock ins Visier, Newcomer und Jugendliche vom vorderen.  Newcomer sind in diesem Fall diejenigen, die in diesem Jahr neu in die Abteilung gekommen sind und erstmals bei einem Schnupperkurs teilgenommen haben.

Nach der Mittagspause, in der wir ein Vesper aus der Küche von Rü bekommen, geht’s weiter mit einer schneller ablaufenden Ein-Pfeil-Runde oder einer etwas aufwändigeren Doppel-Hunter-Runde, je nach Zeit.

Jeder darf gerne selbstgebackene Kekse, Kuchen oder sonstiges Fingerfood mitbringen.

Teilnahmegebühr 15  Euro für Erwachsene, inklusive Schnitzelbrötchen oder Leberkäs-Wecken und ein Getränk. Bitte bei der Anmeldung angeben, was gewünscht wird. Jugendliche dürfen kostenlos teilnehmen. Der Erlös fließt in die Abteilungskasse für die Anschaffung von neuen 3D-Zielen oder anderen benötigten Dingen.

Anmelden im Kalendereintrag im Kommentar unten. Die Anmeldung bis zum 5. Oktober ist für die Turnierplanung zwingend erforderlich – wer sich nicht anmeldet, kann nicht teilnehmen.

Die Teilnahmegebühr kann entweder donnerstags bar bei den Range Captains Peter Hirt und Peter Bloch bezahlt werden.

Oder per Paypal an: paypal@bogenjaeger-stuttgart.info

Das Geld muss bis 5. Oktober eingegangen sein. Diese Teilnahmegebühren sind Reuegebühren, werden also bei Nichtteilnahme nicht erstattet.

Vier Medaillen bei der Süddeutschen Hallenmeisterschaft

Erneut drei Stuttgarter Bogenjäger auf dem Podest plus eine weitere Bronzemedaille

Günther Manz (Pl. 2), Lothar Hahn (Pl. 1), Reinhard Meyer (Pl. 3)
Günther Manz (Pl. 2), Lothar Hahn (Pl. 1), Reinhard Meyer (Pl. 3)

Wie schon im Vorjahr machten die Stuttgarter Bogenjäger die Plätze 1 bis 3 in der Klasse Traditionelle Recurvebogen bei den Jungen Senioren unter sich aus: Bei der Süddeutschen Regionalmeisterschaft in Hechingen konnte diesmal Lothar Hahn aufs oberste Podest springen. Platz zwei ging erneut an Günther Manz und dritter wurde Reinhard Meyer, der damit seinen Titel vom Vorjahr an Lothar abtreten musste.

Auf Rang 3 bei den Primitivbogen Matthias Valero
Auf Rang 3 bei den Primitivbogen Matthias Valero

 

Erstmals bei einer Bogen-Meisterschaft am Start war Matthias Valero, dessen Courage gleich mit einem dritten Platz und der Bronzemedaille belohnt wurde. Er war in der Klasse Primitivbogen bei den Jungen Senioren angetreten.

Ebenfalls bei den Traditionellen Recurves nahm Wilfried Leitenberger teil, er belegte bei den Herren den Rang sechs.

Erfolgreiche Stuttgarter Bogenjäger: Willi Leitenberger, Reinhard Meyer, Lothar Hahn, Matthias Valero und Günther Manz (von links)
Erfolgreiche Stuttgarter Bogenjäger: Willi Leitenberger, Reinhard Meyer, Lothar Hahn, Matthias Valero und Günther Manz (von links)

Neujahrsschießen

Gemeinsamer Start ins neue Jahr

Wir treffen uns kurzentschlossen am 1. Januar um 13.30 Uhr und veranstalten ein freudiges “Neujahrsschießen”. Einfach kommen, dann bauen wir miteinander einen schönen 3D-Parcours auf und haben Spaß miteinander. Wer will, mit Wertung.

Erwachsene, Jugendliche, Neulinge – alle sind willkommen.

Wir schießen in Gruppen auf dem Platz eine 3-Pfeil-Runde. Für diejenigen, die es wollen, wird es eine Abschlusswertung geben, aber keine Preise und Urkunden, dafür viel Spaß.

Treffpunkt 13.30 Uhr.

Adventsturnier am 18. Dezember 2022

Weihnachtliche Freude

Wer hätte das gedacht: In den letzten Tagen herrschten eisige Temperaturen oft weit unter null Grad. Noch in der Nacht vor dem Adventsschießen zeigte das Thermometer zweistellige Minusgrade. Somit war eigentlich nur mit ein bis zwei Händen voll Schützen beim Adventschießen am 18. Dezember zu rechnen, obwohl im Laufe des Tages der Gefrierpunkt langsam überschritten wurde. Doch die Stuttgarter Bogenjäger lassen sich auch von etwas kühler Luft nicht so schnell abschrecken.
Über 30 Personen kamen schließlich um 14 Uhr nach Hoffeld und nahmen am Adventsschießen teil. Plus ein paar neugierige Zaungäste, die nächste Mal bestimmt auch dabei sein werden. Tatsächlich erzeugten die Schneedecke bei leicht bedecktem Himmel und das wärmende Lagerfeuer eine wunderbar vorweihnachtliche Stimmung.
Karin und Peter Hirt, Christa und Peter Bloch hatten die Organisation samt Turnierleitung, den Aufbau der Ziele und das Grillen von Bratwürsten sowie das Ausschenken des (alkoholfreien) Winterpunschs in die Hände genommen. “Rü”, der Wirt der Vereinsgaststätte, hatte kurzfristig eine Feuerschale zur Verfügung gestellt.
Und Franz Trieb, der Designer unserer stets wunderschön gemalten Ziele, hatte wieder einen tollen Schneemann und einen Adventskranz als Sonderziel gestaltet. Günther Manz hatte beim Aufbau geholfen, und auch Gerhard Cantz stellte sich an den Grill.
Einen großen Dank an alle, die uns dieses sehr kurzweilige Turnier ermöglicht haben.
Zu Beginn wurden Dreier-Teams gebildet. Um Chancengleichheit zu erreichen, setzten sich diese jeweils aus einem engagierten Wettkampfschützen, einem Ab-und-zu-Turnierschützen und einem Beginner zusammen. Niemand sollte sich schon vorher wie der sichere Sieger fühlen – oder die sichere Siegerin.
Zehn fantasievoll aufgestellte Schüsse – alle nicht einfach – trennten die Spreu vom Weizen. Als Höhepunkt der Sonderschuss: ein am Seil fahrender Adventskranz. Durch die Bewegung war dieser sehr schwer zu treffen. Noch schwerer: die Flammen der Kerzen auf dem Kranz abschießen. Tatsächlich sollte lange niemand die (nachgebildeten) Flammen treffen. Viele schossen daneben oder spickten ihre Pfeile zumindest in den Kranz, was dann 20 Punkte gab.
Doch schließlich gelang es Anja Luisa “Lu” Riedel als einzige, den Highscore in die Flamme zu erzielen – 200 Punkte gab’s für diesen Meisterschuss.
Und damit holte sich Team 2 mit Lu, Alfred und Olaf den ersten Platz.
Zunächst geehrt mit dem dritten Rang, landete Team 1 mit Franz, Melanie und Frederik schließlich sogar auf dem zweiten Platz – sie hatten vor der Siegerehrung die erzielten Punkte des Sonderschusses nicht auf ihrer Score-Karte vermerkt. Rang drei ging somit an Team 3 mit Günther, Susanne und Analena.

Noch einmal wünschen wir allen ein schönes Fest, besinnliche Tage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Bestimmt sehen wir uns auch während der Ferien auf dem Platz des SV Hoffeld.

Alle Fotos dazu finden Mitglieder im Fotobereich
oder hier: https://www.bogenjaeger-stuttgart.info/adventsschiessen-2022/

Text: Wolf-Martin Riedel